Wednesday, October 13, 1999

Einzug 1999, Teile 8 bis 10

[13.10.99]
Bei Koller (fragt dieser Esel doch tatsächlich Sachenrecht und ich hatte auf OR spekuliert) werde ich wohl nie über eine zwei hinauskommen. WENN ich eine zwei bekäme, wäre ich schon saugut bedient, mark my words. Jetzt brauche ich ein nap.

Schmutz (buhuhuuuuu!), Odyssea naufragia


[2.12.99]
So, ich bin auch wieder mal in Bern. Ich war auch noch keine Stunde an der Uni, macht mich jemand netterweise darauf aufmerksam, dass morgen bereits die Anmeldefrist abläuft für die nächsten Prüfungen. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Nach der Anmeldung habe ich dann die Bücher gekauft und erwartungsgemäss festgestellt, dass es sich nicht um 15-seitige Broschüren, sondern um 400-seitige sackspannende Schmöker handelt mit so verlockenden Titeln wie Schuldbetreibungs- und Konkursrecht oder Zivilprozessrecht. Hurra. Insofern herrscht hier bereits wieder Vollbeschäftigung von der übelsten Sorte.
Zu Hause sind mittlerweile alle Kisten ausgepackt und mit einer Ausnahme ALLE (haleeeehlujaaah) Handwerker abgezogen. Hei, was habe ich geputzt. Aber es hat sich gelohnt. Unsere Unterkunft sprüht nur so vor Charme, so etwas Schnüseliges hat nicht jeder. Wir sind ganz begeistert. Herkules hat auf der Veranda seinen Wellness-Center eingerichtet mit diesen fürchterlichen Sitzsäcken (die ich nicht entsorgen durfte), der Play-Station (inkl. die alten Commodore-64-Monitore, die ich auch nicht entsorgen durfte) und einer mittleren Marihuana-Plantage (hier entsorgt er regelmässig selber). Ausserdem sind wir ultimativ verkabelt (herkules/resolotta@qlaibasel.ch oder so ähnlich), verfügen über einen gigantischen Kühlschrank, eine effiziente Waschmaschine und eine ästhetisch einwandfreie Duschabtrennung (was keine Selbstverständlichkeit ist). Das beste ist und bleibt aber die Bibliothek, ach, ein Anblick, der mir unendlich Glücksseufzer entlockt. Allerdings müssen wir sie erweitern, da meine Juristen-Literatur zur Zeit noch keinen Platz hat. Ich werde (stundenlang) darüber nachdenken, in welcher unteren, unauffälligen Ecke sie inskünftig stehen darf. Kommt Zeit, kommt Rat.
Im Volleyball verlaufen die Kurven unterschiedlich, wobei Kurve schon mal falsch ist: Herkules’ Mannschaft gewinnt alles, Resolottas Mannschaft verliert alles. Ein Umstand, der zu denken geben könnte, wenn's uns beiden nicht eher wurscht wäre. Im Gegenteil, wir haben es sauglatt, eigentlich.

In diesem Sinn, Resolotta


[6.12.99]
Jaja, die Dezember haben's so schön in sich, das ist unbestritten. Bei uns werden die Mailänderli mangels Zeit und Ofen (tja, man vermisst so ein Gerät also doch) erst in St.Antönien fabriziert (ja, traditionsgemäss wollen wir dahin- dahin ziehen und traditionsgemäss findet Mein Bruderherz das eine Schisstradition, aber er wird volldemokratisch überstimmt,
wie jedes Jahr und macht dafür über die Festtage den allerbesten Mutschgrind [wobei das allerdings von Jahr zu Jahr weniger zu werden scheint, oder bin ich einfach abgehärtet?]).
Was das Kerzenziehen für den kostenlosen Studentenrechtshilfedienst der Uni Bern betrifft, so muss ich den schwänzen, denn neben allen Weihnachtsessen kommt ja auch noch Besuch aus Holland und das macht die volleyballinfizierten Wochenenden "leicht" überstrapaziös, hailige Bimbam. Ausserdem müssen wir, bevor die kommen, noch die Vorhänge montieren, weil man sonst von der Leuengasse Geradenummern direkt (u.a.) in unser riesengrosses WC-Fenster sieht. Und überhaupt: DAS geht ja nun wirklich nicht.
Was das Volleyball betrifft, kann im übrigen endlich von einer KURVE berichtet werden! Im Fall von Resolotta vom ersten (und erst noch 3:0) Sieg und im Fall von Herkules, man glaubt es kaum, hat's im Cup eine Niederlage gesetzt, allerdings knäppestens.
Was Deine gemästeten Weihnachtsratten betrifft, so hoffe ich doch, dass sie über unseren Besuch hinaus am Leben bleiben, um allfälligen Spekulationen bezüglich Verpflegung frühzeitig das Wasser abzugraben. Bezüglich ihrer Rezeptionsfähigkeiten könnte man hier direkt eine literaturwissenschaftliche Nachuntersuchung anknüpfen zum Thema:

"Lernen auch Ratten Lyrik leichter auswendig als Prosa?"
In diesem Sinne, Resolotta