Saturday, June 7, 2008

ausgebrütet

Quintett. Brut en groupe.


Wednesday, June 4, 2008

young

it takes a long time to grow young

pablo picasso

Thursday, May 8, 2008

ambrogio (4): l'ibernazione con chiacchiericcio

Ein langer, harter Winter war’s – noch vor zwei Wochen musste stubbornita ernstlich erwägen, die Ketten zu montieren, um überhaupt ins Tal runterzufahren (statt zu –rutschen). „Ein rächter Schyssdrägg, dieses Jahr!“. Und dann auf einen Schlag zwei Tage hintereinander 20 Grad und im Park bricht der Sommer aus. Aber so was von! Bald kniehoch steht der Rasen und von Ambrogio immer noch keine Spur. B-Dörfli ist zu Ohren gekommen, ambrogio sei im sabbatical und absolviere einen PuttingGreen-Pflegekurs in schottischen St. Andrews. Stubbornita hält das für ein Gerücht. Sie tippt auf Stubenarrest. Oder eine Pilgerreise. Man wartet und wartet und wartet (gefühlte Monate lang schon!) auf das Geknurspel im Park.




B-Dörfli: „Heute wäre doch ein Prachtstag gewesen für ambrogio. Wo bleibt er bloss?“



IM PRINZIP, geben beide zu, könnte es auch schlicht daran liegen, dass ambrogios Chef nach einer Rückenoperation noch nicht wieder auf seinem Posten ist. Mit auch anderweitig weitreichenden Konsequenzen: Seit Monaten der „Falsche“, der die Kaffemaschine wartet! Statler und Waldorfs Kaffeekonsum hat sich entsprechend aufs Minimum reduziert. Auch gibt es bislang herzlich wenig Gründe, den Fliegentätscher in Betrieb zu nehmen, wenn sie es sich so überlegen. Und überhaupt.




stubbornita: „Und meine Birchermüesli-Betriebsstätte in Pontresina hat Betriebsferien bis 13. Juni – ist es denn zu fassen. Ohne mich zu fragen!“



stubbornita wirft wie Miss Piggy die Haare über die Schulter. So was von toter Hose überall. Ausser auf der Pendenzenliste, natürlich. B-Dörfli träumt schon fast von SAP. Immerhin ist der externe Gärtner (der mit der unbekannten Kostenstellennummer) mal damit beschäftigt, irgendwelche Radieschenkolonien in die rechtsseitige Rabatte einzubauen. Aber B-Dörfli bleibt enttäuscht.

Und dann gestern, endlich. Ein Ton. Zwar ein eher Unheil versprechender: Metall-Kratz-pling! Aber ganz klar ein ambrogio-Ton. Statler und Waldorf springen gleichzeitig hoch und ans Fenster: Ambrogio eingeklemmt zwischen zwei Bodenplatten, die den Weg des Direktors zum Mittagstisch ebnen müssten. Das Rad hinten links dreht durch!!!!!



B-Dörfli: „Wie Roger Federer auf Sand: Als erstes mal ein Fehlstart auf ungewohnter Unterlage. Aber immerhin ist er wieder da.“

stubbornita: „Rega oder Heli Bernina?“

B-Dörfli: „Olinto.“



stubbornita verifiziert per Konsultation des inzwischen auf satte 27 Seiten angewachsenen Organigramms dieses Weltunternehmens. Und blättert, und blättert und blättert.




stubbornita: „Wenn wir so weitermachen, übertrumpfen wir demnächst UBS beim Personalbestand. Beim Börsenkurs haben wir sie ja längst abgehängt.“



Tatsächlich: Olinto ist Chief of Logistics und somit ambrogios nächsthöherer Vorgesetzter. Er ist hauptberuflich derjenige, der bei Bedarf Flottenfahrzeuge für Geschäftsausflüge in entlegene Sitzungszimmer jenseits der sieben Berge zuteilt; und natürlich war er es, der diesen Winter auch die diversen Totalschaden-Meldungen nach vielfältigen Unfällen auf der Passstrasse entgegen nehmen durfte.






Olinto: „Wenn schon Kollisionen, Herrschaften, dann versicherungstechnisch am liebsten solche, wo beide involvierten Göppel unsere Geschäftsfahrzeuge sind! Und dass mir keiner sich mit einem Veltliner anlegt! Eine italienische Versicherung zahlt nie im Leben, und erst recht nicht vor meiner Pensionierung.“



Derlei gelte IM PRINZIP sogar auch für die Geschäftsleitung. Weil sobald man rutscht, sind alle gleich.








Nur kriegen die die teureren Autos zugeteilt! B-Dörfli würde auch mal gerne so einen dicken Audischlitten ausprobieren, kriegt aber (wie wir alle) ständig einen Skoda, die aber immerhin populärer sind als einer der alten Golf, wenn man den Kaffimaschinen-exit-polls Glauben schenken darf... Aber bitte nun back to topic. Olinto evakuiert unmittelbar nach der Alarmierung den grünen Roboter und beordert den externen Gärtner (der mit der unbekannten Kostenstellennummer) zwecks architektonischer Ausbesserung des heimtückischen Roboterhindernisses an den Tatort.


KST unbekannt (von unten herauf): „Ambrogio hätte auch erst in einer halbe Stunde anfangen sollen – bis dann wäre ich mit dem Weg fertig gewesen!“


B-Dörfli (von oben herab): „Ein echter Italiener macht immer, was er will. Damit hätten Sie rechnen müssen! Wie lange arbeiten sie schliesslich schon hier!“



Danach kehrt wieder Ruhe ein und Statler und Waldorf ziehen sich – wiederum und weiterhin ohne Hintergrundgeknurspel - hinter ihre Bildschirme zurück. Und warten wohl vergeblich, SAP sei Undank, auf die Sommerferien...


Wednesday, March 12, 2008

megafreude

Gewisse Sprachen sind so vokalverliebt, dass selbst (oder insbesondere?) steuerbetrügende Offshoretransaktionen Freude bereiten:









Sunday, March 9, 2008

hariboallee, bruchsal

In der dortigen Autobahnraststätte ein grosses Pack Gummibärchen erstanden, die wohl höchstens zwei Minuten vorher noch in einer Produktionsanlage gesteckt hatten. Gummibärchen sind nicht gleich Gummibärchen! Je zarter, desto jünger. Und das waren definitiv die jüngsten Gummibärchen, die odyssea je zwischen die Zähne kamen.

"Bruchsal verdient eine Hariboallee und du bist dran mit Fahren mein Knuspriger!"
Mit einem glücklichen Seufzer vernussgipfelt sich odyssea auf der Rückbank mit Küssi und Schlafsack und träumt allersüssestens von allem möglichem Süssen. Und wenn sie aufwacht, sind wir schon fast da. So muss es sein.




Friday, March 7, 2008

männerfixiert


Stolze Besitzerin einer Orchidee, kommt stubbornita zur Erkenntnis, für die andere sogar schon geblutet haben: Drittbetreut gedeiht besser. Vorliegend ist präzisierend festzuhalten: stubbornitas orchidea bevorzugt eindeutig männliche Hingabe. Blüht diese Schnitte doch immer dann, und nur dann, wenn sie bei einem Mann logiert. stubbornita findet das einerseits erstaunlich, andererseits naheliegend, geht es ihr doch eigentlich ebenso, soweit sie das zuzugeben bereit und in der Lage ist.


Friday, February 22, 2008

himbeerzeit vorbei




Mit Halbfachkräften der Wirtschaftsprüfung um Kleinstbeträge unaufgelöster Rückstellungen gebalgt. Für die Millionendifferenzen auf Konzernstufe werden sie nächste Woche dann aber wieder keine Zeit haben. Tendenz, grad der gesamten Berufsgattung neben zweifelhafter Kompetenz auch mangelnde Kinderstube vorzuwerfen. Steuern kommen immer zuletzt, interessieren keine Sau, sind dann aber an allem schuld. Ja, stubbornita, es muss sich wieder mal um einen Jahresabschluss handeln, offensichtlich. Da bleibt die letzte Woche - Himbeere statt Stachelbeere - nostalgisch verklärt.

Trotz der Absolvierung einer Handelsakademie hatte Guido einen äusserst undeutlichen Begriff von Soll und Haben. Als ich das Kapitalkonto eröffnete und die Spesen verbuchte, sah er mir voll erstaunter Neugier über die Schulter. Später hat er dann die Buchhaltungstechnik so vollkommen erlernt, dass er jedes Geschäft, das ihm unter die Finger kam, zuallererst vom buchhalterischen Standpunkt aus analysierte. Es schien geradezu, als vermittle ihm die Erkenntnis dieser Dinge eine neue Weltanschauung. Überall sah er nur noch Kreditoren und Debitoren, auch wenn zwei einander prügelten oder miteinander zärtlich waren. Italo Svevo, Zeno Cosini, 375

Friday, January 25, 2008

daisy's offshore reporting: schalke

Eine Saison, in der es Daisy kaum je ins Joggeli schafft, dafür umso mehr an (vermeintlich) abgelegene Test-Freundschaftspiele.

Nebst ausführlicher Stadionführung gab's auch ausführlich Stadionfütterung: Die Curry-Würste versammelten sich in einem Wok von ca. 2 Metern Durchmesser, regional geschnetzelt und mit Pommes-frites-Gabeln aus der Sauce zu fischen; aber es gab zu Ehren der Gastmannschaft auch Geschnetzteltes Puten- und Schweinefleisch nach Züricher Art - und das war zwar auch lekker, führte aber zu Missverständnissen: In der 27. Minute schwor Daisy ihrem RP, wenn der Kerl hinter ihr jetzt noch EINMAL "Züricher" sage zu "uns", dann drehe sie sich um und frage ihn, ob die "Blauen" dort unten dämpfall Dortmund seien. RP sondert massiv Baldrian in Sprayform ab und

ENDLICH!

in der 38. Minute rafft er es! Von alleine! Fünf Minuten später kassiert der FCB ein Tor und es herrscht blau. Überwiegend. Geschätzte neunundreissigtausend Mal. Und RP ist grad auch noch für die Falschen.




Daisy schmollt die verbleibende Spielminute und spachtelt in der Pause zu zwei Bier eine nicht kleine Wurst. Mit Senf. Zufriedenheitsfaktor extrem hoch. Und nach dem Spiel grad nomol so eine...


Natürlich war der FCB die bessere Mannschaft. Aufgrund mangelnder Zuschauerpraxis staunt Daisy "ihre" Spieler an, als kämen sie vom Mond. Sie studiert die Beilage. Streller auch nicht da. Und einer ist nicht mal auf der Liste "Reserve II" aufgeführt. Im Gegensatz zu Papa Malik Ba - der sei am Afrika-Cup. Auf die sms-Frage an drei per Zufall ausgewählte PIBs, wo zum Teufel eigentlich Scott Chipperfield stecke, erhält Daisy umgehendst folgende Antworten:


(a) Wenn i das numme wisst *mitderSchulterzuck*
(b) Buschi-Turne?
(c) Trainingsrückstand wegen Fersenverletzung


Auf die PIBs ist eben Verlass. Zum Abschluss veranstaltet der Veranstalter noch ein zünftiges Feuerwerk-Brimborium zur Verabschiedung eines Spielers, so dass das ohnehin nicht duckmäuserische Stadion der daisy-Touristin noch mal alles gibt, was es so drauf hat. Und im Sommer spielt hier dann noch Bon Jovi. Boaaaa!

Sunday, January 13, 2008

vita napolitana

Biwaks im Klärschlamm-Massiv,
es wird heller,
die Kehricht-Vögte,
abgeseilt
von sich selber,
strudeln amtabwärts.
Paul Celan, Edition 1997

Friday, January 11, 2008

ginsberg



Follow your inner moonlight; don't hide the madness.
Allen Ginsberg