Saturday, July 14, 2007

ambrogio (2): il periodo di prova

Ivano, neu Chef und damit halt auch Personalverantwortlicher, hat nun also einen geräuscharmen Mitarbeiter für die Südseite des Parks angestellt. Angesichts der Grenzlage des Arbeitsortes fiel ihm die Rekrutierung nicht schwer: Nach wie vor verdingen sich Gastarbeiter aus Italien nur zu gerne im reichen Norden. Und wer im hiesigen Landesteil etwas auf sich und seine Gartenanlage hält, hält sich selbstverständlich auch einen Ambrogio für die Gartenpflege. Für traditionsreiche Firmen wie unsere ist natürlich nichts teuer genug, und es musste die "De Luxe"-Turbo-Version sein. Man beachte ausserdem den Ferrari-Kleber, rechtsseitig. Im Rahmen der angesichts von Matrix-Strukturen nun obligaten Job Description war der frisch ernannte Vorgesetzte etwa zwei Tage damit beschäftigt, das zukünftige Arbeitsgebiet von Ambrogio mit einem unterirdisch zu verlegenden Kupferdraht fein säuberlich einzugrenzen. Die Lektüre der Gebrauchsanweisung wurde ersetzt durch ausgiebige Befragung von Vorgesetzten mit "mehr" Erfahrung in Personalführung - bei der Kaffeemaschine.

Die Probezeit verlief entgegen aller Vorurteile, die man den In[dsch]egnieri italiani gewohnheitsmässig entgegen bringt, problemlos. Entsprechend buchte Ivano umgehend Ferien in den Abruzzen. An Bürokollege B-Dörfli war es, sich und Ivano noch schnell vor dem Urlaub auf einem internen Postdurchgang das Probezeitgespräch in den Terminkalender zu drücken.

b-dörfli: "Und - wie macht er sich, bist du zufrieden?
ivano: "Tutto bene. Keine Klagen."
b-dörfli: "Wieviele Stunden pro Tag arbeitet Ambrogio eigentlich?"
ivano: "Er hat ein Pensum von 6 Stunden pro Tag.
b-dörfli: "Ja, aber Ivano, dann arbeitet er ja weniger als sein Chef - du machst da etwas Grundlegendes falsch!"
ivano: "Nein-nein: Ambrogio arbeitet schliesslich an sieben Tagen pro Woche!"
Die Herstellerfirma scheint sich auch die amerikanische Prärie als Markt erschliessen zu wollen, denn schliesslich sei Ambrogio "great for big yards, too!" Ausserdem sei er ungefährlich, stubenrein, komplett wasserdicht und sogar imstande, Hindernisse zu mäna[dsch]en! Überdies kehrt er bei Regen umgehend und freiwillig nach Hause zurück. Im Lieferumfang inbegriffen ist zudem eine Fernbedienung, eine Lithium-Batterie und ein Satz Schneeketten für den Wintereinsatz, letztere allerdings nur gegen Aufpreis. Eher für alpin-helvetische Gefilde scheint mir der Hinweis bedeutungsvoll, dass Ambrogio auch an Steilhängen von doch immerhin 30 Grad einsatzfähig sei.

Nun rumpelt und knurschpelt also das Robotchen vor dem Bürofenster, fehlt nur noch das Glöckchen und wir sind auf der Alp.


4 comments:

Goggi said...

U9TA, da schau, da sind die Satzzeichen ja alle! (Aktion im Dorf-Coop: 24 Satzzeichen in der Familienpackung, jetzt mit 10x Superpunkte)

Anonymous said...

Setzen Sie sich drauf, Stubbornita, auf diesen vitalen Ambrogio, fahren Sie mit, genießen Sie die Vibrationen dieses elektromagischen Gentleman, die sich von der Innenseite Ihrer Oberschenkel...Sie werden vielleicht eine ganz neue Weltsicht erlangen... selbstverständlich wie stets getreu dem Motto "Auf der Alp, da gibt's koa Sünd'."

Herzlixt Ihr
Kinsey Schmitz

Rick said...

Goggi, ja, und es ist erstaunlich was gnä Fräulein damit Gutes anrichten kann. Es hätte auch eine gewöhnliche Buchstabensuppe werden können...

Bin schon neugierig auf die Fortsetzung. Wird Ambrogio bei den nächsten Personalvertretungswahlen die Kaffeemaschine wählen (und vielleicht sogar ein Gspusi mit ihr eingehen)? Und wird Herr Direktor auch die Kreise von Frau Direktorin per Draht eingrenzen damit sie sich nicht in seiner Abwesenheit mit dem Postboten (sind angeblich alles Sexgötter, sagt man) vergnüglicht?

Anonymous said...

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website stubbornita.blogspot.com Links tauschen