Mailand ist nicht gleich Prag. Im Prinzip. Mal abgesehen von der einen klitzekleinen Kleinigkeit: Frühstück in einem Businesshotel. Welcome to the Hilton world. Home of the brave. Abgestandenes Rührei, 700 bizarr übersüsste Flocken ohne Weinbeeren. Low Fat Yoghurt. Toastbrot zum selber toasten. Coffee wie im Diner von Durango, Colorado - einfach ohne das überzeugende, im Vergleich zur Anzahl Sitzplätze massiv überdimensionierte Strassenschild
"John Wayne dined here and he liked it!"
Und doch - es gibt Unterschiede. Je nach Lage wird das Logis nämlich nur von Zwangsreisigern bevölkert: Nähe Malpensa, Nähe Linate, Nähe Centrale - Nähe zu allem, was einen möglichst schnell wieder von dannen transportiert nach all den nervaufreibenden Sitzungsleerläufen mit den üblichen Powerplay-Quarterbacks. (Notabenissimo: Männer kommen einfach nur höchst ungern zur Sache - aber natürlich nur in Steuerangelegenheiten).
An anderen Orten findet sich die Unterkunft auf Laufabstand zu einer sehenswerten Altstadt. DAMN. Und retired American citizens sind natürlich Frühaufsteher. Schliesslich müssen sie ja nicht mehr. Und statistisch gesehen sind sie mit einer an 200%ige Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit in grösseren Gruppen unterwegs. Überdies pflegen über 90% von ebendiesen notorisch ohne an sich seit Jahrzehnten ärztlich verordnetes Hörgerät zu verreisen. Läuft ja eh kein Baseball am TV, wozu also die Statistik mitnehmen. Dafür lieber viermal wiederholt durch die Lobby und sämtliche fünf Restaurants auf dieser (Parterre-)Etage brüllen:
HI-HONEY-HOW-ARE-YA-DOIN-THIS-MORNING-DIDYA-HAVE-A-GOOD-NITE
1 comment:
Korrektur: Silverton! "John Wayne dined here and he liked it!" war in Silverton, Colorado, und nicht in Durango.
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