Friday, February 22, 2008

himbeerzeit vorbei




Mit Halbfachkräften der Wirtschaftsprüfung um Kleinstbeträge unaufgelöster Rückstellungen gebalgt. Für die Millionendifferenzen auf Konzernstufe werden sie nächste Woche dann aber wieder keine Zeit haben. Tendenz, grad der gesamten Berufsgattung neben zweifelhafter Kompetenz auch mangelnde Kinderstube vorzuwerfen. Steuern kommen immer zuletzt, interessieren keine Sau, sind dann aber an allem schuld. Ja, stubbornita, es muss sich wieder mal um einen Jahresabschluss handeln, offensichtlich. Da bleibt die letzte Woche - Himbeere statt Stachelbeere - nostalgisch verklärt.

Trotz der Absolvierung einer Handelsakademie hatte Guido einen äusserst undeutlichen Begriff von Soll und Haben. Als ich das Kapitalkonto eröffnete und die Spesen verbuchte, sah er mir voll erstaunter Neugier über die Schulter. Später hat er dann die Buchhaltungstechnik so vollkommen erlernt, dass er jedes Geschäft, das ihm unter die Finger kam, zuallererst vom buchhalterischen Standpunkt aus analysierte. Es schien geradezu, als vermittle ihm die Erkenntnis dieser Dinge eine neue Weltanschauung. Überall sah er nur noch Kreditoren und Debitoren, auch wenn zwei einander prügelten oder miteinander zärtlich waren. Italo Svevo, Zeno Cosini, 375

2 comments:

RP said...

Verehrtes Frl Stubbornita

auf der Haben-Seite befindet sich das unvergleichliche Erlebnis an sich, inkl. der frühstmorgendlichen Trommelschläge auf leeren Magen in völliger Dunkelheit. Hübsch eindrücklich, ohne jeden Zweifel.
Auf der Soll-Seite steht lediglich die unzulängliche Bekleidung und damit verbunden mitternächtliches Schlottern zum Flöttenspiel, die Zähne klappern im Marschtakt.
Unterm Strich ein ansehnliches Plus, ohne Frage.

Freundliche Grüsse

RP

Ettore Schmitz said...

Lesen Sie Zeno genauer, Herr RP. Aber tun Sie's ihm nie, ich wiederhole, niemals gleich, bidde! Wenn, dann schon eher seinen Subalternen, die unser Frl. hier besingt. Aber nicht mal das würd's bringen....

Grinsegruss
Schmitz