Friday, July 20, 2007

büro-babylonia (2)

Endlich am Ende - einer Woche in der Halbjahresabschlusssteuerlatenzenhölle (38 Buchstaben). Gesucht: Auflösungsubstrat zwecks Speisung einer noch nicht so prächtig aussehenden Ertragsseite. TGIF. Amen.

b-dörfli: "Ich bin mir nicht sicher, ob Peters Aufstellung über die Finanzanlagen und Beteiligungen stimmt."

stubbornita: "Waaassss! Alles, nur DAS nicht. Gopfertelli, ich rechne doch schon die ganze Woche auf dieser Grundlage, den kannst du jetzt nicht bringen. Hiiiilfe!"

B-Dörfli: "Gäll, ist fast so, als würde man am Neuen Testament zweifeln."

stubbornita: "Alt. So wie ich mich fühle: Altes Testament. Eindeutig. Sonst noch grad eine Hiobsbotschaft an diesem schönen Freitag Morgen?"

B-Dörfli: Ja! Die 20 Millionen, die du seit zwei Tagen suchst, sind längst ausgegeben. Ich hab sie in der Cash-Flow-Rechnung gefunden".

stubbornita: "Sehr schön, gratuliere. Dünkt mich zwar seltsam, dass wir Anlagevermögen verhökern. Ich meine: Wer kauft uns denn eine Pelton-Turbine aus dem Jahr 1928 ab?"

B-Dörfli: "Oh!? Ich dachte, du suchst die 20 im Umlaufvermögen?"

stubbornita: "Herrschaftszeiten, B-Dörfli, ich suche doch schon ü b e r a l l - gib schon her, ich nehme die Turbine! Und lasse SOFORT die Auflösung der latenten Steuerrückstellung auf diesem Prachtsstück buchen, macht 2 MCHF mehr Ertrag auf Konzernstufe, jawollllllll, der Chef wird begeistert sein."

B-Dörfli: "Freu dich nicht zu früh, da ist ja noch die italienische Goodwill-Geschichte. 200 Gretchenfragen. Mindestens."

stubbornita: "Ich hab's nicht so mit der Religion. Ich will banal-primitiv möglichst bald ins Wochenende. Macht du und Gretchen Goodwill das bitte unter euch aus. Keine weiteren Steuerbuchungen vor Montag. Howgh!"


3 comments:

Rick said...

Als Leiterin der Abteilung Kreative Buchführung gehören Sie gnä stubbornita zur beklagenswerten Minderheit von 0,78% der Bevölkerung (lt. Studien des U9tupfingerischen Instituts für vergleichende Komparatistik) die gewisse Pointen aus ihrem Arbeitsleben nur mit der eigenen Minderheit teilen können, was idR zu humoristischer Einsamkeit führt (und zu sozialen Rechnungsabgrenzungsposten im Soll, Haben und im Vermissen).

Vielleicht suchen Sie auch noch im Anlaufvermögen? Ein steiles Land wie die Schweiz muss sicherlich viel mit Schwung nehmen? Vielleicht liegt der Fehler im Anlagenbuch, weil statt linear oder degressiv irrtümlicherweise depressiv oder aggressiv abgeschrieben wurde?

Ansonsten darf ich Sie moralisch trösten: auch viele Privatbürger haben das Problem dass Ihnen 20 Millionen Fränkli auf der Ertragsseite fehlen...

stubbornita said...

geschätzter U9

wie immer haben sie nicht unrecht - es ist wie mit den währungsdifferenzen: bitte nur übers eigenkapital buchen, merci! allerdings gebe ich zu bedenken: die tragik aller buchhaltungen, die nie aufgehen, ist weiter verbreitet, als das ihre statistik glauben lässt. im grundsatz. es wimmelt in diesem land von geistig-mit-ärmelschonern-vor-excel-tabellen-schmorenden-langweilern. angesichts der schwunglosikgkeit der meisten helvetischen buchhalter ist überdies ALLES sowieso und überhaupt nicht lustig. aus diesen gründen, und damit ich transitorisch den anschluss ans soziale leben verpasse, schreibe ich nun in der tat diese woche depressiv ab, nehme ich zünftig besagten anlauf und krabble über die sieben berge zurück nach hause. fahrstil: aggressiv. oh ja.

und was die ertragsseitigen millionen betrifft, die zufällig wiedergefunden, die versehentlich abgeschriebenen, die unzeitig zum falschen satz aufgelösten und alle anderen: die können mich jetzt mal.

vorzüglich

stubbornita

Anonymous said...

Das lassen wir genauso stehen, liebes Fräulein stubbornita, weswegen mir nichts anderes bleibt, als Ihnen ein vorzügliches Wochenende zu wünschen. Falls Sie allerdings nochmals ein paar Milliönchen finden sollten und nicht wissen, wohin damit, biete ich mich vorsorglich als Partner für die Sause an.
Erwartungsvoll
Ihr Erdge Schoss