Saturday, September 15, 2007

hunting season (4)


Und indem er dies sagte und sich mit ganzer Seele seiner Gebieterin Dulcinea empfahl, die er flehte, ihm in dieser Gefährlichkeit zu helfen, wohl von seinem Schilde bedeckt, in der Rechten die Lanze, sprengte er mit dem Rosinante im vollen Galopp auf die vorderste Windmühle los und gab ihr einen Lanzenstich in den Flügel, den der Wind so heftig herumdrehte, dass die Lanze in Stücke sprang, Pferd und Reiter aber eine grosse Strecke über das Feld weg geschleudert wurden.

Sancho Pansa trabte mit der grössten Eilfertigkeit seines Esels herbei, und als er hinzukam, fand er, dass Don Quixote sich nicht rühren konnte so gewaltig war der Sturz, den Rosinante getan hatte. „Gott steh uns bei!“ sagte Sancho, „sagte ich’s Euer Gnaden nicht, dass Ihr zusehen möchtet, was Ihr tätet, und dass es nur Windmühlen wären, die ja auch jeder kennen muss, wer nicht selber welche im Kopfe hat!“ – „Gib dich zur Ruhe, Freund Sancho“, antwortete Don Quixote, „das ist Kriegsglück, das am meisten von allen Dingen dem ewigen Wechsel unterworfen ist; [...]

Cervantes, Don Quixote de la Mancha (übers. von Tieck)

2 comments:

Anonymous said...

Geschätzteste Stubbornita

Den Kopf voller Windmühlen unter tiefrotem Himmel empfehle ich mich mit ganzer Seele.
Kriegsglück ist nicht vonnöten, glücklicherweise, denn niemand stiehlt Zimmer und Bücher, verwandelt Riesen in Mühlen.
So ein Glück.

RP

stubbornita said...

wertester RP

höchstens bezüglich der besserwisserei von sancho hat sich die historische mühle noch nicht weitergedreht. im übrigen sehen wir uns imstande, das 17. jahrhundert in gewisser hinsicht hinter uns zu lassen.

so ein glück.

vorzüglich

stubbornita